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„Wanderer und Mountainbiker gehören zusammen“ – Gemeinsame Wegepflege-Aktion des Fränkischen Albvereins e.V. und der DIMB IG Nürnberg-Fürth am 13.06.2020

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Wanderer und Mountainbiker sind sich spinnefeind?

Konflikte im Wald sind vorprogrammiert?

Wanderer und Mountainbiker leben in ganz unterschiedlichen Welten und jeder kommt von seinem eigenen Stern?

Mitnichten. Es gibt mehr, was die beiden Gruppen verbindet, als was sie trennt.

Darauf haben die lokale Interessengemeinschaft der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. (DIMB IG) Nürnberg-Fürth und der Fränkische Albverein e.V. am vergangenen Wochenende in einer gemeinsamen Aktion zur Wegepflege aufmerksam gemacht.

Gewählt haben DIMB IG Nürnberg-Fürth und Fränkischer Albverein e.V. dabei einen naheliegenden Überschneidungsbereich – die Wegepflege. Denn: Wanderer wie Mountainbiker bewegen sich auf Wegen im Wald.

Diese wachsen durch Nutzung oder werden angelegt und müssen regelmäßig gepflegt werden.

No care, no ride. So könnte man hier das in der Mountainbike-Kultur populäre No dig, no ride umdeuten.

Besonders schön: Auch der Forstbetrieb Nürnberg hat seine Unterstützung der Aktion bekundet.

Startpunkt der Aktion am vergangenen Samstag war der Wanderweg Grünstrich FAV 156 (Behringersdorf-Heroldsberg). Die IG wurde uneingeschränkt offen und freundlich von Andreas Schettler, Vorstand Wegemeisterei beim Fränkischen Albverein e.V., empfangen.

Herr Schettler teilte wertvolles Wissen über die Markierungskultur, aber auch rechtliche Grundlagen zum Befahren und Betreten des Waldes, plauderte aus dem Nähkästchen geplaudert und ließ die versammelten Mountainbiker an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben.

Er unterstrich die Bedeutung des freien Betretungsrechts in Bayern, das auch für Mountainbiker gelte und berichtete, dass es bereits im Jahr 2000 zu einem grundsätzlichen Beschluss der Wandervereine kam, dass Mountainbiker im Wald natürlich ebenso willkommen sind wie alle anderen Waldnutzer.

Für ihn mit einem Augenzwinkern auch aus dem Grund, „weil jeder Mountainbiker ein potenzieller späterer Wanderer ist“.

Für Herrn Schettler ganz klar: „Es gibt keine Antagonisten, nur Feindbilder“.

Und diese gilt es, aufzubrechen.

Dieser Arbeit hat sich auch die Deutsche Initiative Mountainbike e.V. verschrieben.

Eine wunderbare persönliche Anekdote lieferte Herr Schettler gleich dazu: Seine Mutter unternahm im stolzen Alter von 87 Jahren einen Wanderabstecher nach Osternohe, wo ein Wanderweg direkt den Bikepark kreuzt. Extremes Konfliktpotential, möchte man denken.

Was, zumindest in diesem Fall, dann aber tatsächlich geschah: Die Dame wollte gar nicht mehr weg. So fasziniert war sie davon, den Bikern dort zuzusehen.

Dass die oftmals beschworene Konfliktdichte zwischen Wanderern und Mountainbikern nicht unbedingt die Realität widerspiegelt, zeigt sich auch in Herrn Schettlers Erfahrungen: Im letzten Jahr gingen beim Fränkischen Albverein e.V. 829 Beschwerden von Wanderern ein. Wie viele davon Beschwerden über Biker waren? Ganze drei Stück.

Schließlich ging es an die Wegemarkierung. Herr Schettler unterwies die Mountainbiker in den Grundlagen der Markierung von Wegen und die Biker durften ein klein wenig Markierungskulturluft schnuppern und selbst Hand anlegen.

Schon nach kurzer Zeit war klar: Die Markierungsarbeit verlangt nicht einfach nur Schildchen und Leim, sondern vor allem eine ganze Menge Empathie und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel: Wo wird der Wanderer wohl hinschauen, wenn er von da hinten kommt? Und der Biker, der sich auch an den Markierungen orientiert, aber ungleich schneller als zu Fuß ist? Sieht man das Schild auch von der anderen Seite?

Empathie. Da braucht es bei der Wegmarkierung also dieselben Fähigkeiten wie im Miteinander zwischen Wanderern und Bikern. 

Diese Begegnung an der vermeintlichen Grenzlinie zwischen Mountainbiken und Wandern hat vor allem eines wieder gezeigt. Eigentlich handelt es sich nicht um Grenzlinien, sondern um Brückenpfeiler, die nur darauf warten, gemeinsam ausgebaut zu werden.

Zitat Herr Schettler: „Wanderer und Biker gehören zusammen. Was freilich gilt, ist eine Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme und Toleranz“.


Ein großer Satz.


Und der rote Faden dieser Begegnung zwischen zwei nur vermeintlich entgegengesetzten Welten.

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Info:

Die DIMB IG Nürnberg-Fürth wird diese gemeinsame Aktion in Zukunft wiederholen und das Miteinander ausbauen. Herr Schettler wird beim Stammtisch der IG im Juli als Gast zugegen sein und von seinen Erfahrungen berichten.

Wer selbst aktiv werden möchte:

Helft dem Albverein bei der Markierung und Pflege der Wege. Ihr müsst keine Mitglieder sein. Jede helfende Hand ist willkommen. Anfragen wege@fraenkischer-albverein.de

Und wer sich für die Aktivitäten und den Einsatz der DIMB IG Nürnberg-Fürth interessiert: http://dimb-ig-nuernberg-fuerth.de/ oder Anfragen an nora.beyer@dimb.de